Mietkrise in der Ukraine: Die Mietpreise übersteigen die europäischen Normen erheblich.


Laut einer gemeinsamen Studie von LUN und Work.ua sind die Mietpreise in der Ukraine gestiegen. Dies gilt besonders für Kiew, wo die Miete für eine Einzimmerwohnung 68% des durchschnittlichen Gehalts ausmacht, was 6% mehr ist als im vorherigen Zeitraum.
Das größte Problem bei der Wohnungsmiete zeigt sich jedoch in den westlichen Regionen der Ukraine. In Schytomyr beträgt die Miete 87% des durchschnittlichen Gehalts, in Lwiw 80% und in Iwano-Frankiwsk 70%. In den Städten entlang der Frontlinie sind diese Werte viel niedriger: In Charkiw 21%, in Mykolajiw und Saporischschja jeweils 28%.
Experten von LUN erklären, dass vor Beginn des Krieges niedrige Mietpreise auf einen hohen Lebensstandard der Bevölkerung hindeuteten. Unter den Bedingungen des Konflikts könnte eine solche Situation jedoch auf eine Gefahr in der Region hinweisen.
Nach internationalen Standards sollte der angemessene Anteil der Wohnausgaben 30% des monatlichen Einkommens nicht überschreiten. In der Ukraine übersteigt dieser Wert jedoch die Norm. In europäischen Ländern liegt dieser Wert bei 25-30%. Zum Beispiel betragen die Mietkosten in Deutschland etwa 27,6% des Einkommens bei einem durchschnittlichen Gehalt von 3.741 €.
In Europa wird das Problem der hohen Mieten umfassend angegangen: Es werden Preisobergrenzen festgelegt, kommunale Wohnungen zu ermäßigten Preisen bereitgestellt, gezielte Subventionen und Mietprogramme mit Kaufoption eingeführt.
Die Studie zeigte auch, dass die Miete für eine Zweizimmerwohnung in Kiew 100% des durchschnittlichen Gehalts ausmacht (+11% seit April) und für eine Dreizimmerwohnung 166% (+7%). In Lwiw betragen diese Werte 89% und 102% respectivamente, in Odessa 59% und 100%.
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